Sauber macht lustig
Eine pfiffige Putz- oder Saubermach-Aktion

Hier herrscht das totale Chaos!“, denke ich. Ich stehe vor meinem Schreibtisch und auf ihm türmen sich ungelesene Zeitschriften, handgeschriebene Zettel, Stifte, Verpackungen und vieles mehr.

Vor einigen Monaten sind wir als Familie umgezogen, vier Menschen haben eine neue Heimat gefunden und nur wenige Tage für das Einrichten der neuen Wohnung gehabt. Eigentlich bin ich ein sehr ordentlicher Mensch, der besonders auf die Ordnung seines Schreibtisches achtet. Nur in diesem Moment will es mir einfach nicht gelingen. Das Familienleben und wichtige zu erledigende Aufgaben halten mich einfach davon ab. Zu Beginn habe ich mich noch über mich selbst geärgert, inzwischen habe ich fast resigniert. Zumal auch in anderen Zimmern auch noch nicht alles an der richtigen Stelle liegt. Das ist nicht zu schaffen! Wie sehr wünschte ich mir jemanden, der mit anpackt und „reine macht“.

Mein unaufgeräumter Schreibtisch erinnert mich an mein Leben. Auch da gibt es Bereiche, die geordnet, sortiert oder „mal durchgewischt“ gehören. Denn im Alltag sammeln sich viel zu schnell Dinge an, die mein Leben unordentlich aussehen lassen: Ein Streit mit meinem Nächsten, der schon viel zu lange nicht beigelegt ist. Oder die eigene Unzufriedenheit über mich selbst, die sich immer tiefer in mich hineinfrisst. Die vielen Reels auf Instagram tragen dazu auch genug bei. – Diese Liste ließe sich noch weiterführen. Ich merke nur, wie wichtig es ist, auch hier anzupacken.

„Hier herrscht das totale Chaos!“ Ich stolpere über eine Stelle im Alten Testament der Bibel. Im Propheten Jesaja lese ich in Kapitel 41,13: „Denn ich, der Herr, bin dein Gott. Ich ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“

Das Volk von Juda hatte den Untergang ihres Reiches als Niederlage ihres Gottes verstanden. Sie sind verunsichert und traurig. Diesem Volk wird allerdings durch den Propheten Jesaja das Heil und damit eine Veränderung der bestehenden Situation versprochen. Gott ist es, der dem Volk seine Nähe verspricht und die rechte Hand ergreift und hilft. Furcht ist deshalb nicht mehr angebracht. Vielmehr steht der vermeintlich Besiegte als Sieger an ihrer Seite.

„Hier herrscht das totale Chaos!“ Mein Schreibtisch ist noch immer nicht aufgeräumt, aber etwas in meinen Gedanken hat sich verändert. Ich habe mit Gott jemand an meiner Seite, der die unaufgeräumten Flecken in meinem Leben kennt – und damit meine ich nicht den Schreibtisch, sondern die ganz persönlichen Dinge, die in meinem Leben geordnet und sauber gemacht gehören. Selbst wenn es Situationen gibt, in denen ich mich manchmal wie das Volk von Juda fühle – und ich denke, dass es nicht zu schaffen ist – gilt auch hier die Zusage Gottes: „Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“

Gott steht mir bei, auch wenn es sich im Anblick des „totalen Chaos“ anders anfühlt. – Deshalb: Hab keine Angst und geh gemeinsam mit Gott auf Reinigungstour.

Ulrich Mang